Kämpft der letzte Jungstorch um sein Leben?

Der letzte Jungstorch kränkeltSeit heute Nachmittag ist leider auch mit dem einzigen noch verbliebenen Jungstorch irgend etwas nicht in Ordnung. Teilweise hat man den Eindruck, dass er sein kurzes Leben aushaucht, dann rappelt er sich wieder hoch. Jedenfalls sieht es nicht gut aus. Ein Altstorch scheint Wache zu halten und sitzt seit Stunden neben ihm im Nest, was bislang noch nie der Fall war. Was ist passiert? Die Jungstörche hatten mit den Unwettern doch schwierige Situationen gut überstanden. Da liegt die Vermutung nahe, dass mit der Nahrung etwas nicht in Ordnung war. Wir können nur hoffen, dass er diese kritische Situation meistert. Es wäre jammerschade, wenn auch der letzte Jungstorch hinweggerafft würde.

Spätere Anmerkung: mit großer Freude habe ich um 20.15 Uhr beim Partnerwechsel gesehen, dass der Jungstorch wieder recht lebhaft Nahrung aufgenommen hat. Das nährt die Hoffnung, dass er vielleicht das Schlimmste bereits überstanden hat …… Morgen früh werden wir mehr wissen!

15 thoughts on “Kämpft der letzte Jungstorch um sein Leben?

  1. So schlimm es ist – so froh bin ich doch daß es immer noch Bereiche gibt in die der Mensch nicht eingreift und der Natur ihren Lauf läßt!

  2. Ich glaube heute geht es dem kleinen wieder nicht so gut, er liegt viel und scheint mir auch sonst nicht so fit zu sein. Entweder es kommt mir nur so vor oder ich schaue immer zur falschen Zeit ins Nest.

  3. Sunny, vielen Dank für die Info.
    Nun bin ich beruhigt.

    Danke auch an Herrn Steinhauser.
    Bin froh, wenn das tote Störchli aus dem Nest kommt.

    Ist jemand bekannt, was aus Antonia geworden ist, sie hat jetzt zum
    3. mal ihre Jungen verloren.
    Die Natur kann schon grausam sein.

  4. Ich habe mich im Benehmen mit der Storchenbeauftragten Frau Reinhard um einen möglichst frühzeitigen Beringungstermin bemüht, damit dem verbliebenen Jungstorch der Schnabel gereinigt und der noch im Nest liegende tote Jungstorch entfernt und untersucht werden kann. Frau Reinhard muß derzeit viele Beringungstermine aufeinander abstimmen. Unser Termin wurde festgelegt auf Dienstag, 16. Juni – voraussichtlich um 16 Uhr. Laut Frau Reinhard ist der tote Jungvogel im Nest bis dahin kein Problem (in vielen Horsten müssen bei der Beringung tote Vögel entfernt werden, Störche sind auch Aasfresser und deshalb nicht gefährdet). Der tote Storch im Nest ist allerdings kein schöner Anblick. Vielleicht wäre es besser, die Kamera in solchen kritischen Zeiten abzuschalten.

    Warum man außer der Beringung nicht weiter eingreift, lässt sich nicht in wenigen Sätzen erklären. Ich verweise auf die Ausführungen der Storchenbauftragten Frau Reinhard zum Storchenjahr 2007 (siehe Link zu „Störche Oberschwaben“), als den kalten Regentagen über Pfingsten rund 80 % der Jungstörche zum Opfer fielen (wie auch bei den Singvögeln usw. – aber das sieht man nicht!).
    Fazit: Störche sind Wildvögel, Störungen und Eingriffe in das Brutgeschehen sind per Gesetz streng geregelt, die Natur gleicht solche Verluste aus (Storchenpopulation heute bereits wieder höher als in den 1940er-Jahren!).
    Wenn wir den Störchen wirklich helfen wollen, müssen wir deren Nahrungsgebiete verbessern, besonders für ausreichende Feuchtgebiete sorgen. In Aulendorf würde die geplante Renaturierung der Schussen den Störchen viel bringen. Für die Realisierung dieses Projekts sind bei der bekannt schlechten Haushaltslage der Stadt Aulendorf aber viele Spendengelder erforderlich. Ich möchte deshalb alle Storchenfreunde bitten, dieses ehrgeizige Vorhaben zu unterstützen.

  5. @Marion:

    Etwa drei bis vier Wochen nach dem Schlüpfen werden die Jungstörche ständig bewacht, danach gelegentlich/kurzzeitig allein gelassen.

    Das ist normal und kein Anlass zur Sorge.

  6. Ich drücke dem letzten Jungstorch auch die Daumen. Allerdings stellt sich mir ebenfalls die Frage, ob man da nicht Eingreifen sollte.
    Schön, das man daran teilhaben kann, wie die Storchenfamilie ihr Leben gestaltet.
    LG Laufmaus Elke

  7. Die Animation von Ihnen, liebe Sabine, ist sehr schön.
    Es ist schon toll, was heute alles möglich ist.

    Ja, es ist traurig, dass noch ein weiteres Storchenkind gestorben ist.
    Ich habe gestern gesehen, wie die Storchenmutter traurig auf das Kind
    geschaut hat. Man kann mitfühlen. Jetzt bleibt zu hoffen, dass wenigstens
    ein Storchenkind am Leben bleibt.

    Georg Du gehtst den Weg ja mitfühlend mit. Bist wirklich ein guter
    Storchenvater.

  8. Es ist eine Freude, den Jungstorch heute wieder so munter zu sehen. Ich habe fast nicht mehr daran geglaubt, denn er hat eine äußerst kritische Phase durchgemacht. Es scheint ein echter Kämpfer zu sein!
    Antwort zu 2 Fragen: Zu lange sollte der tote Jungstorch nicht im Nest liegen bleiben. Er wird bei der Beringung des verbliebenen Jungstorches am 16. Juni entfernt.
    Die Probleme mit dem Schnabel dürften momentan nicht entscheidend sein. Bei der Beringung wird auch der Schnabel geputzt.

  9. Gibt es nicht die Möglichkeit den letzten Jungstorch tierärztlich zu untersuchen? Warum lässt man sie denn einen nach dem anderen sterben? Wozu wurden die Kameras sonst installiert? Nur damit alle zusehen können wie die Tiere nach und nach aussterben?

  10. Heute morgen scheint der kleine Storch doch wieder etwas munterer zu sein. Ich drücke ihm von Herzen alle Daumen und hoffe, dass er es schafft.
    Ein ganz herzliches Dankeschön an H. Steinhauser, dass er uns immer so gut informiert.
    LG Margit

  11. Mir kommt es so vor, wie wenn die ganze Familie Storch in großer Trauer wäre, der kleine Jungstorch legt sich immer wieder auf das tote Junge und die Mutter liegt auch immer wieder auf ihn.

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