Am 24. Mai sind noch drei Jungstörche im Nest

Bereits am 16. Mai stellte ich vom Kirchturm aus fest, dass nur noch drei Jungstörche leben. Auch diese gaben in letzter Zeit Anlass zur Sorge. Sie bewegten sich wenig, und auch die Fütterung durch die Altstörche fiel etwas spärlich aus. Vermutlich haben die Altstörche aufgrund der trockenen Witterung der letzten Wochen zu wenig Futter gefunden. Inzwischen hat sich die Lage etwas gebessert und alle drei Jungstörche haben diese kritische Phase überstanden. Es zeigt sich ganz deutlich, dass Oberschwaben im Gegensatz zu früher keine guten Voraussetzungen mehr für die Störche bieten. Für Meister Adebar waren es goldene Zeiten, als es noch viele kleine Milchbauern gab, die täglich für ihr Vieh Futter holten. Der Storch hatte jeden Abend sprichwörtlich sein „gemäht´s Wiesle“. Diese Zeiten sind aber für immer vorbei. Viele Orte – auch Aulendorf – bemühen sich deshalb, durch Renaturierungen und andere Massnahmen die Nahrungsquellen zu verbessern. Aus meiner Sicht wäre es aber sinnvoller gewesen, erst einen geeigneten Lebensraum zu schaffen, anstatt mit der Wiederansiedlung zu beginnen und jedes Jahr um die Brut bangen zu müssen. Eine von einigen Storchenfans gewünschte Zufütterung würde das Problem nur verschleppen. Diese wäre auch nicht so einfach durchführbar. Man sollte so wenig wie möglich in die Natur eingreifen und letztlich sollte der Storch ein Wildvogel bleiben.

Anmerkung zum Bild: Aufnahme von Paul Holeczek, Königseggwald am 24. Mai (Blick vom Kirchturm). Schön wäre es, wenn diese drei Jungstörche überleben würden. Ihre Beringung wäre voraussichtlich in der ersten Juni-Hälfte.

Blick vom Kirchturm
Aufnahme: Paul Holeczek, Königseggwald