In den letzten Tagen sammeln sich die Störche, um gemeinsam in den Süden zu ziehen. In unserem Bereich wurden am 16./17.8. auf den Sießener Wiesen in Bad Saulgau und in Ummendorf jeweils 40 Störche gesichtet, am 19.8. in Bad Buchau waren es 25. Auf Feuchtwiesen und Äckern stärken sie sich für den weiten Flug. Bei der derzeitigen hervorragenden Thermik werden sie wohl bald aufbrechen.
Jungstorch Andi hielt sich am 19.8. über die Mittagszeit entgegen seiner Gewohnheit im Nest auf. Ob er sich für die große Reise bereithielt? Nachmittags waren mehrfach fremde Störche über Aulendorf zu sehen. Vermutlich hat sich Andi diesen angeschlossen, denn abends kamen nur noch die Altstörche zur Übernachtung auf den Horst zurück. Bisher waren immer alle drei Störche über Nacht auf dem Nest, auch bei der Futtersuche tagsüber waren sie stets zusammen. Die Altstörche vermissen Andi offensichtlich ebenfalls, denn seit seinem Verschwinden halten sie sich auch tagsüber zeitweise auf dem Nest auf, als wollten sie ihn hier wieder treffen. Der Abschied von Aulendorf dürfte aber endgültig sein. Vielleicht können wir in Erfahrung bringen, wo der Schwarm beim Zug nach Süden weitere Pausen einlegt. Die Zuggrenze für die westliche und östliche Flugroute verläuft quer durch ganz Deutschland. Während unsere Störche auf der westlichen kürzeren Route über Spanien nach Nordafrika ziehen, nehmen die Störche im östlichen Bereich über Rumänien, Türkei, Ägypten und oftmals bis nach Südafrika eine viel weitere Flugstrecke auf sich.
Da die Jungstörche nach Eintritt der Geschlechtsreife in 2-3 Jahren in das Gebiet zurückkehren, wo sie geschlüpft sind, sind wir gespannt, ob später in Oberschwaben Andis RingNr. A 9333 identifiziert werden kann. Zuvor sollte aber der letztjährige Jungstorch Florian mit der Nr. A 5436 auftauchen. Beide haben aber kein Anrecht auf den Aulendorfer Horst. Dieser dürfte im Frühjahr wieder vom jetzigen Storchenpaar besetzt werden.
- Georg Steinhauser
- 21. August 2009
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