Die beiden Altstörche sind nur noch ab und zu im Nest zu finden, um sich von der Nahrungssuche auszuruhen. Für sie geht es ja bald wieder in den Süden – in ihr Winterquartier.
Ute Reinhard, die Storchenbeauftragte des Regierungspräsidiums Tübingen, schreibt in „Störche Oberschwabens“, dass es in Oberschwaben nur wenige Totalausfälle wie in Aulendorf gab. Hierbei schlüpften die Störche um den 20. April und konnten aufgrund ihrer Größe beim Wintereinbruch nicht mehr von den Altstörchen gewärmt werden. Diese Störche legten zwar neu, aber ihre Mühe war vergebens. „Sie hatte es sehr schwer, bei der trockenen Witterung für ihre kleinen Küken die richtige Nahrung zu finden. Mäuse für die älteren Jungstörche gab es zwar genug, Insekten für die Kleinsten sind jedoch mittlerweile in der intensiv genutzten Landschaft, vor allem auf den zu dieser Zeit fast überall kurzgemähten Wiesen, Mangelware und an Regenwürmer war bei der Trockenheit nicht heranzukommen. Die Hitze stresste die Kleinen dann noch zusätzlich, und so kam kein einziges dieser spätgeschlüpften Jungen durch“, so Frau Reinhard. In Aulendorf kamen die heftigen Gewittergüsse hinzu, die die geschwächten Jungen schließlich nicht überlebten.
Hoffen wir also in Aulendorf auf das nächste Jahr, dass in der Brutzeit weniger Wetterkapriolen herrschen und die Aufzucht wieder wie in den Jahren zuvor gelingt.