Rückkehr der Störchin und Instandsetzung des Schlossnestes

1-links-Eckhard Lehmann-rechts-Hans DaiberDer bereits am 21. Februar erstmals im Schlossnest aufgetauchte rechts beringte Storch kehrte am vergangenen Samstag zurück und scheint jetzt zu bleiben. Nach der Beringung handelt es sich vermutlich um unsere letztjährige Störchin. Während sie bei der Futtersuche war, wurde bei idealer Wetterlage das Schlossnest gerichtet. In Aulendorf ist dafür ein besonderer Einsatz der Feuerwehr notwendig, da der hoch gelegene Schlosshorst mit der Drehleiter nicht erreicht werden kann. Der Aufstieg zum Nest muß vom Giebelzwischenraum mit Hilfe von Leitern über das Schlossdach erfolgen. Der harte lehmige Untergrund in der Nestmulde wurde entfernt und der vom Storchenexperten und Nestbauer Hans Daiber aus Bad Waldsee und Eckhard Lehmann aus Aulendorf-Steinenbach geflochtene innere Kranz ins Nest gebracht. Dieser soll bei starken Regenfällen dafür sorgen, dass das Wasser sogleich durch die Bodenzwischenräume versickert und nicht bis in die Nestkuhle gelangt. Zum Schluss wurden Zweige und Schilf im Nest abgelegt. Die Störchin zeigte sich bei ihrer Rückkehr über die Veränderungen etwas irritiert, hat dann aber mit dem Herrichten des Nestes begonnen. Am Sonntagmorgen umflog ein zweiter Storch einige Male das Schlossnest, wurde aber an der Landung gehindert.
Instandsetzung des Schlossnestes am 27.02.10Die Instandsetzung des Schlossnestes war erforderlich, da öfters zu beobachten war, dass sich das Wasser nach Regengüssen in der Nestkuhle staute. Die Storchenküken werden im Frühjahr infolge der unzureichenden Nahrungsquellen vorwiegend mit Regenwürmern gefüttert, die von den Altstörchen in die Nestmitte ausgewürgt werden. Eine klebrige Masse bleibt zurück, die mit der Zeit total verhärtet. Für die Storchenküken wäre dies eine tödliche Falle, es bestünde die Gefahr des Ertrinkens oder des Todes infolge Unterkühlung. Oberschwaben bietet für die Störche im Gegensatz zu früher keinen idealen Lebensraum mehr. Fatal wirkt sich aus, dass die Milchwirtschaft immer weiter zurück geht. Deshalb ist die erfolgreiche Wiederansiedlung der Weißstörche dauerhaft nur dann erfolgreich, wenn die Nahrungsgebiete verbessert und ausreichende Feuchtgebiete geschaffen werden. In Aulendorf würde die geplante Renaturierung der Schussen den Störchen und anderen Vögeln und Tieren viel bringen. Für dieses ehrgeizige Projekt werden vom BUND weitere Spenden gesammelt.

Für die Instandsetzung des Storchennestes bedanken wir uns herzlich bei der Feuerwehr, bei Eckhard Lehmann und ganz besonders bei Hans Daiber!